KOMMENTAR - Pascal Décaillet - Samstag, den 18.01.14 - 15.09 Uhr
Ich habe gerade die Arena Sendung von gestern abend angesehen, über die Abstimmung vom 9. Februar (Massenmigration). Bundesrätin Simonetta Sommaruga und Walliser Regierungsrat Jean-Michel Cina im Lager der Gegner. Gegenüber: Schaffhauser Ständerat Thomas Minder (ja, DER Minder) und SVP Fraktionschef Adrian Amstutz. Viele Leute im Hintergrund, unter denen meine Kollegin Ariane Dayer. Frau Sommaruga war nicht allein, nicht königlich gestellt, wie Herr Burkhalter in Infrarouge: sie war mitten in der Debatte, was ganz normal ist. Sie war eine, unter anderen. Vasall vor der Macht ist man wahrscheinlich weniger bei DRS als bei den Welschen. Es herrscht mehr Demokratie in ARENA als in INFRAROUGE.
Die Debatte ist klar und interessant gewesen, Frau Sommaruga verteidigt die Stellung des Bundesrats mit Respekt und Klasse. Aber einen unvergleichbaren Vorteil haben die Pro-Initiative: sie erwähnen, und erwähnen noch (jedesmal wenn sie das Wort haben) den Vorrang der völkischen Entscheidung, in der Schweiz, über administrative Verträge mit UE. Zuerst das Volk, erinnert noch und noch Amstutz, dann das Parlament, endlich die Exekutive.
In diesem Sinne betrachte ich sie als Sieger. Dem Volke haben sie direkt gesprochen. Dem Volke, und nicht nur der politischen Klasse. Dem Volke, in seiner Souveränität. Dem Volke, in seinem Stolz. Dem Volke, als Entscheider unseres Schicksals. Schon überzeugt war ich ja vorher, Sie hatten das durschschauen können, wenn Sie mich manchmal, hier oder anderswo, lesen.
Manchmal werde ich hier, wenn ich über ein bisschen Zeit verfüge, einige Zeilen für meine deutschsprachigen Freunde schreiben. Wenn sie mir natürlich die Armut meiner Ausdrücke verzeihen möchten.
Pascal Décaillet